Friede, Freude, Eierkuchen
Gestern war so ein Tag, an dem alles grau wirkt – im Kopf, in der Luft, auf der Strecke. Ich war mies gelaunt, lustlos, irgendwie leer. Heute? Heute war ich sicher: Es kann nur schlimmer werden. Aber ich lag falsch.
Ab sechs Uhr morgens war der Strom weg, das Festnetz auch. Kein Netz, keine Ablenkung – Zeit, sich mit Obsidian zu beschäftigen. Hätte ich gewusst, wie nerdig das ist, ich hätte es vermutlich nie ernsthaft in Erwägung gezogen. Aber: Es funktioniert erstaunlich intuitiv, wenn man einmal verstanden hat, wie es tickt. Und plötzlich war ich… gut gelaunt. Einfach so.
Vielleicht lag's daran, dass ich endlich einen Schritt weitergekommen bin auf dem Weg zum Offline-Arbeiten. Oder daran, dass ich mich über mich selbst gefreut habe. Das reicht manchmal schon.
Natürlich bin ich wieder viel zu spät los, um noch schwimmen zu gehen. Dabei war das Wasser heute klar genug zum Schnorcheln. Schade. Vielleicht schaffe ich es ja morgen. Auch eine verpatzte Aufnahme bei den Liegestützen konnte meine Laune nicht dämpfen. Dann eben morgen der nächste Versuch.
Solche Wechsel sind nervig. Diese Stimmungsschwankungen – mal euphorisch, mal leer. Ich frage mich:
Liegt das an der mittlerweile sehr langen Diät?
Was meint ihr?
Zeiten ändern sich
Als ich ein Kind war, führte mein Schulweg an einem kleinen Kuhstall vorbei. Neben dem Tor stand eine alte Zinkwanne – voll mit Molke. Jeder private Schweinemäster konnte sich dort etwas abschöpfen, um seine Tiere damit zu mästen. Molke war Abfall. Zu nichts anderem zu gebrauchen.
Heute? Heute mästen sich Menschen selbst damit. Kaufen industriell verarbeitetes Molkepulver mit künstlichen Aromen zu Preisen, die früher für Fleisch galten – und halten das für gesunde Ernährung.
Was spricht eigentlich dagegen, statt diesem industriellen Ersatzprodukt einfach echtes Essen zu sich zu nehmen – Fleisch, Eier, Gemüse?
Satt werden und dabei noch kauen. Klingt altmodisch. Funktioniert aber.
Wie sich die Zeiten ändern. Und wir uns mit ihnen. Oder gegen sie.
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23/04/2025
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